Surfen im Ausland: So tappen Sie in keine Kostenfalle03.07.2015
Roaming-Gebühren in der EU sind ein Auslaufmodell. Bis der Aufpreis für Urlauber endgültig wegfällt, müssen sie sich aber noch bis 2017 gedulden. Gleichwohl lässt sich das Kostenrisiko schon jetzt deutlich reduzieren. PREISVERGLEICH.de gibt hilfreiche Tipps für das mobile Telefonieren und Surfen im Ausland.
Berlin – Dass Handys mit einer einzigen SIM-Karte weltweit fast lückenlos ihren Dienst versehen, ist schon ein kleines Wunder. An die grenzenlose mobile Kommunikation haben sich Reisende längst gewöhnt. Den Komfort des sogenannten Roamings gibt es aber meist nicht zum Nulltarif. Der Stand der Dinge – und was Urlauber beachten sollten:
Telefonieren in der EU
Derzeit ist der Höchstpreis für einen abgehenden Handyanruf auf rund 23 Cent pro Minute (Preise inklusive Mehrwertsteuer) festgelegt. Und wer angerufen wird, zahlt höchstens noch etwa sechs Cent. Der Maximalpreis für eine SMS liegt bei rund sieben Cent, der Höchstpreis für ein Megabyte (MB) bei ungefähr 24 Cent. Ende April 2016 sollen die Höchstpreise noch einmal gesenkt werden, bevor die Roaming-Gebühren Mitte Juni 2017 ganz wegfallen.
Ein Blick in die Anbieter-Preisliste fördert zutage, ob und welche Länder der eigene Provider neben den 28 EU-Mitgliedsstaaten vielleicht freiwillig noch zum sogenannten EU-Tarif anbietet. Länder wie etwa die Schweiz, Liechtenstein, Norwegen oder Island können darunter sein, müssen es aber nicht.
Telefonieren außerhalb der EU
Hier können beim Telefonieren und Surfen übers Mobilfunknetz leicht mehrere Euro pro Minute oder Megabyte auflaufen. Vor der Reise lohnt es sich deshalb, beim eigenen Anbieter die Tarife der Netzbetreiber des Urlaubslandes zu erfragen, rät die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Am Urlaubsort könne dann in den Handy-Einstellungen unter «Manuelle Netzwahl» der Provider mit dem besten Angebot fest eingestellt werden.
Spezialtarife
Provider dürfen ihren Kunden auch alternative Reisetarife für EU-Länder anbieten. Wenn man diese gebucht hat, gelten die Preisobergrenzen des regulären EU-Tarifs nicht mehr. Ob sich ein Spezialtarif rechnet, hängt vom persönlichen Telefonie- und Surfverhalten im Ausland ab. Tipp: Vor dem Urlaub nachfragen, welcher Tarif eingestellt ist. Eine Änderung ist kostenlos und immer möglich. Reisetarife und Datenpakete gibt es auch für Nicht-EU-Länder.
Bei neueren Tarifen sind teilweise schon Telefonminuten und Datenvolumen für die EU enthalten – etwa monatlich 100 Minuten und 100 Megabyte. Wer sich nicht sicher ist, studiert die Leistungsbeschreibung seines Tarifs.
Kostenairbag beim Surfen
EU-Provider müssen Datenverbindungen in EU-Mitgliedsstaaten automatisch kappen, wenn beim Surfen knapp 60 Euro Kosten aufgelaufen sind. Bei 80 Prozent und kurz vor 100 Prozent dieser Summe erhält man SMS-Warnungen. Will der Kunde weitersurfen, muss er die Sperre beim Anbieter aufheben lassen. Der Kostenairbag gilt sogar weltweit, es sei denn, der Netzbetreiber im Urlaubsland übermittelt die Daten nicht in Echtzeit an den EU-Provider. Darüber muss der Kunde bei Grenzübertritt per SMS informiert werden.
Datenroaming deaktivieren
Dies ist der beste Kostenschutz für alle, die während der Reise ohnehin nicht übers Mobilfunknetz online gehen wollen – vor allem außerhalb der EU. Grundsätzlich sinnvoll ist die Einstellung, dass Updates nur per WLAN heruntergeladen werden. Überhaupt sind WLAN-Hotspots immer eine gute Wahl, um am Urlaubsort ins Internet zu gehen. Dort kann man meist nicht nur schnell surfen, sondern auch kostenlose oder günstige Telefonate übers Internet mit Messenger-Apps führen.
Text: dpa/tmn/pvg
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