Kabelnetz: Droht Verbrauchern jetzt der Umbruch?10.06.2015
Was läuft da zwischen Vodafone und Liberty Global? Spekulationen über eine Fusionen der beiden Mobilfunkgiganten gibt es schon länger. Ihre jüngst öffentlich gewordenen Gespräche befeuern diese noch. Überhaupt dreht sich das Übernahmekarussell in der Kabelbranche derzeit in hohem Tempo. Ein grundlegender Wandel zeichnet sich am Horizont ab. Was würde das für deutsche Verbraucher bedeuten?
Newbury – In der europäischen Kabelbranche bahnt sich eine Neuordnung an. Das britische Telekomunternehmen Vodafone verhandelt mit dem US-Kabelkonzern Liberty Global über den Austausch einiger Sparten – beide sind auch stark in Deutschland vertreten. Über eine Fusion der beiden Unternehmen werde dagegen nicht gesprochen, teilte Vodafone am Freitag (5. Juni) in Newbury mit.
Eine fruchtbare Verbindung?
Um welche Sparten es sich handelt, ließ Vodafone unerwähnt. Die Gespräche seien in einem frühen Stadium und könnten noch scheitern. Der US-Medienunternehmer John Malone, der Liberty Global kontrolliert, hatte vor kurzem gesagt, dass Vodafone ideal zu seinem Unternehmen passen würde. Vor allem in Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden würden sich die Kabelgeschäfte der beiden Unternehmen ideal ergänzen und einen enormen Effizienzgewinn bringen.
Mögliche Folgen für Deutschland
Liberty Global hatte erst 2013 sowohl den niederländischen Anbieter Ziggo als auch den britischen Konzern Virgin Media für insgesamt 16 Milliarden Dollar übernommen. Hierzulande ist Liberty Global durch Unitymedia, den Kabelbetreiber in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen, schon länger vertreten. Vodafone hatte sich 2014 wiederum die Mehrheit an Kabel Deutschland – dem größten deutschen Kabelkonzern – gesichert. Denkbar wäre, dass Unitymedia und Kabel Deutschland verschmolzen werden sollen. Das würde ein Unternehmen hervorbringen, das ein bundesweites Kabel- und ein Mobilfunknetz sein Eigen nennt und dementsprechend die Preise diktieren könnte.
Sorgen vor der US-Konkurrenz
Derzeit rollt eine Übernahmewelle durch Europas Telekommärkte. Der bislang weitgehend nationalen Regeln unterliegende Markt formiert sich mit der Aussicht auf eine firmenfreundlichere europäische Regulierung neu. Zunehmend werden auch nationale Zusammenschlüsse direkter Konkurrenten wie zwischen Telefonica Deutschland und E-Plus genehmigt. Politiker und Aufseher sorgen sich vor starker Konkurrenz durch Telefon- und Internetfirmen vom amerikanischen Kontinent.
Text: dpa/pvg
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