Breitbandausbau: Stoppen sich Telekom und kommunale Unternehmen gegenseitig?23.02.2015
Das Ziel ist eindeutig formuliert: Bis 2018 soll jeder deutsche Haushalt mit mindestens 50 MBit/s surfen können. Auch wenn alle diesen Zustand so schnell wie möglich anstreben, läuft beim Ausbau noch längst nicht alles rund.
Dabei geraten zunehmend die Telekom und kommunale Unternehmen aneinander, die sich mittlerweile immer häufiger am Breitbandausbau beteiligen wollen. Experten sind sich jedoch einig, dass ein gemeinsames Vorgehen deutlich eher zum schnellen Internet auf den Dörfern führen würde. Doch ein Miteinander sieht anders aus. Vielmehr steigt die Zahl der Anfeindungen.
Kritik an Deutscher Telekom
So sieht sich die Telekom derzeit mit Vorwürfen zu ihrer Ausbaupolitik konfrontiert. Dabei wird der Bonner Konzern derzeit vom „Verband kommunaler Unternehmen“ attackiert. Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck wirft der Telekom vor, erst auf eine Region aufmerksam zu werden, sobald sich ein kommunales Breitbandunternehmen gründen würde. Die Folge daraus wäre das Problem des unnötigen Doppelausbaus.
Dies geschieht beispielsweise aktuell im oberfränkischen Bamberg. Dort berichtet ein Sprecher der Stadtwerke von einem „überraschenden Netzausbau vor Ort“ durch die Telekom. Und das obwohl das kommunale Unternehmen mittlerweile schon die Hälfte aller Haushalte mit eigenen Glasfaserleitungen ausgestattet habe. Ein Beispiel, dass Reck immer häufiger beobachtet und daher scharf kritisiert. In seinen Augen werden Geld und Ressourcen verschwendet und letztlich auch der gesamte Ausbau verschleppt.
Vorwürfe seien „absurd“
Die Telekom dagegen wehrte sich nun gegen die Vorwürfe und ließ durch Sprecher Philipp Blank verlauten, dass es beim Netzausbau zu Überschneidungen kommen könne, dies aber den Wettbewerb auszeichnen. In Bamberg will der Konzern auf FFTH-Leitungen setzen (Glasfaser bis in die Wohnung) und ging damit auch auf Stadt und Stadtwerke zu. Aus Sicht der Telekom erhielt man allerdings keine positive Reaktion und ging daher den Ausbau nun eigenständig an. Da man den Stadtwerken also im Vorfeld eine Kooperation angeboten habe, sei die Kritik nach Meinung der Telekom somit „absurd“.
Stadtwerke und Hans-Joachim Reck bestreiten dies jedoch und fordern nun, dass wenn die Telekom vor der Planungsphase eines Ausbauprojektes angefragt werde und Nein sage, das „jeweilige Vorhaben für die Telekom auch tabu“ bleiben müsse. So wie eben im Beispiel von Bamberg. Ob dies letztlich so kommen wird, bleibt abzuwarten. Doch gerade im Zuge des geplanten Förderprogramms durch Land und Bund, könnten sich solche Konflikte im Hinblick auf das für 2018 gesteckte Ziel, zu einem deutlich größeren Problem entwickeln.
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