Tele Columbus: Finanzspritze durch Börsengang?28.01.2015
Das Börsendebüt ist geglückt. Nachdem Kabelnetzbetreiber Tele Columbus seine Erwartungen zunächst noch deutlich zurückschraubte, konnte das Unternehmen mit dem ersten Handelstag durchaus zufrieden sein.
Wie geplant startete Tele Columbus am vergangenen Freitag, den 23. Januar, seinen Börsengang und feierte dabei eine gelungene Premiere. Gleich am ersten Handelstag konnte das Unternehmen einen Anstieg von 12,5 Prozent verbuchen. Gegenüber dem Emissionspreis von 10 Euro, starteten die Aktien gleich zu einem Kurs von 10,70 Euro. Im Laufe des Tages wurden die Anteile dann sogar für 11,25 Euro gehandelt. Im Vorfeld testete Tele Columbus bei Anlegern mit einer Preisspanne von 8,00 – 12,00 Euro. Der Kabelnetzbetreiber entschied sich letztlich für einen Ausgabepreis von 10,00 Euro und drückte somit ein wenig die Erwartungen. Umso zufriedener verfolgte der Anbieter daher die Entwicklung am ersten Tag.
Insgesamt erhofft sich Tele Columbus mit seinem Börsengang bis zu 367 Millionen Euro einzunehmen. Mit dem Großteil des Geldes soll vor allem der Schuldenberg von 550 Millionen Euro abgetragen werden. Knapp 250 Millionen Euro sind dafür eingeplant. Die restlichen 117 Millionen will das Unternehmen in den Ausbau und die Modernisierung seiner Kabelnetze investieren.
Tele Columbus mit neuem Highspeed-Level
Deutschlands drittgrößter Kabelanbieter lockte viele Investoren mit den durchaus vielversprechenden Wachstumsaussichten. Von den 1,7 Millionen Kunden besitzt nur jeder zweite einen aufgerüsteten Kabel-Anschluss mit Internetoption. Nach einer Investition ins Kabelnetz besteht somit also Aufwärtspotential.
Zudem kündigte Tele Columbus kürzlich an, die angebotene Internetgeschwindigkeit deutlich zu erhöhen. Ab April können die ersten Kunden mit einer Bandbreite von 400 MBit/s im Internet surfen. Das ist doppelt so viel wie bei den beiden Marktführern Kabel Deutschland und Unitymedia. DSL-Provider erreichen derzeit lediglich 100 MBit/s.
Vorerst weiter rote Zahlen?
Zunächst werde das Unternehmen wohl dennoch Verluste schreiben. Der Kabelanbieter investiert derzeit viel in Infrastruktur und Werbung. So stand beispielsweise in den ersten 9 Monaten von 2014 ein Fehlbetrag von 16 Millionen Euro zu Buche. Doch immerhin verdient Tele Columbus immer mehr Geld an seinen Kunden. Der Umsatz stieg kontinuierlich von 13,30 Euro auf 14,00 Euro je Kunde. Vergleichszahlen zeigen, dass hier jedoch noch deutlich Potential nach oben herrscht. Kabel Deutschland gewinnt an jedem Kunden im Schnitt 18,16 Euro, Unitymedia sogar 21,62 Euro. Mit Hilfe der Finanzspritze aus dem Börsengang kann Tele Columbus den Abstand nach oben eventuell etwas verringern.
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