Der „Westen“ nutzt das Internet intensiver12.11.2014
Auch 25 Jahre nach dem Mauerfall können teilweise noch deutliche Unterschiede zwischen Ost und West aufgezeigt werden. Das schlägt sich selbst in Sparten wie der Internetnutzung oder dem Breitband-Ausbau nieder.
Im Osten gibt es beispielsweise weniger Internet-Nutzer und auch langsamere Übertragungsraten als im Westen. Dies ergab eine Studie des IT-Branchenverbandes Bitkom. Ein Unterschied zwischen alten und neuen Bundesländern besteht demnach weiterhin. Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern weisen bundesweit die geringste Internetverbreitung auf.
Ostdeutsche Bundesländer deutlich unterm Schnitt
Schuld daran hat allerdings nicht unbedingt der fehlende Breitbandausbau. Denn offiziell haben 99,9 Prozent aller Deutschen Haushalte die Möglichkeit auf Nutzung eines Internetzugangs. Nicht alle Haushalte machen davon jedoch Gebrauch. Auffällig ist aber, dass sich die niedrigsten Auslastungen alle samt in den ostdeutschen Bundesländern befinden, mit Ausnahme von Thüringen. So besitzen in Brandenburg nur 76 Prozent der Haushalte einen Internetanschluss. In Mecklenburg-Vorpommern sind es 78 Prozent, in Sachsen 82 und in Sachsen-Anhalt 85 Prozent. Das erste westdeutsche Bundesland ist das Saarland mit ebenfalls 85 Prozent. Der bundesdeutsche Schnitt liegt dagegen bei 88 Prozent. Die meisten Anschlüsse haben Niedersachsen mit 92, Bremen mit 91 sowie Hamburg und Schleswig-Holstein mit je 90 Prozent.
Der Grund dafür liegt sicher auch im Bedürfnis nach der Nutzung des Internets. Vier von fünf Deutsche, also 80 Prozent sind mindestens einmal in der Woche online. Auch hier liegen viele der neuen Bundesländer wieder unter dem Schnitt. In Mecklenburg-Vorpommern sind es gerade mal 67 Prozent der Einwohner. In Brandenburg (68), Sachsen (74) und Sachsen-Anhalt (75) sind es ähnlich wenige.
Unterschiede auch bei VDSL-Verfügbarkeit
Auch in Sachen Internetgeschwindigkeit machen diese vier Bundesländer erneut das Schlussfeld aus. Insgesamt können rund 64 Prozent aller deutschen Haushalte schnelles VDSL nutzen. In Sachsen dagegen ist dies derzeit nur für 46 Prozent der Haushalte, in Mecklenburg-Vorpommern für 43, in Brandenburg für 35, in Thüringen für 35 und in Sachsen-Anhalt für 32 Prozent möglich. In westdeutschen Flächenstaaten liegt der Versorgungsgrad meist zwischen 60 und 70 Prozent. Die höchsten Raten verbuchen logischerweise die drei Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg, wo jeweils rund 90 Prozent der Bewohner Zugriff auf schnelles Internet haben. Ohnehin können vier von fünf städtischen Haushalten 50-Mbit-Internetleitungen nutzen.
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