DSL-Neukunde? – Geduld ist gefragt03.11.2014
Der Umzugs-Stress ist vorbei und die Erleichterung ist somit groß. Fehlt nur noch ein Internetanschluss. Wer jedoch denkt, dass dies in ein paar Tagen erledigt ist, täuscht sich gewaltig. In der Regel dauert es Wochen, mitunter auch Monate, bis die Leitung steht.
Eigentlich wollte die Stiftung Warentest in ihrer Novemberausgabe einen umfangreichen Service-Test von Internetprovidern vorstellen. Doch zu einem fertigen und vollständigen Ergebnis hat es leider nicht gereicht. Grund dafür waren extreme Probleme beim Freischalten der Test-Anschlüsse. Ein Test-Kunde hatte bis zum eigentlichen Redaktionsschluss immer noch keinen funktionierenden Internet-Anschluss, sodass die Testauswertung eben aufgeschoben werden muss.
Wartezeit: 75 Tage und länger
Insgesamt haben für den Test 30 Musterhaushalte einen Neuanschluss für Internet und Festnetz beauftragt. 18 davon bei DSL-Providern und jeweils 6 bei Kabel und LTE-Anbietern. Besonders einige DSL-Neukunden mussten teilweise unverschämt lange auf ihren Anschluss warten. Laut Stiftung Warentest kam es beispielsweise zu 74 (o2) und 75 (Congstar) Tagen Wartezeit. Ein potentieller Vodafone Kunde musste noch länger ausharren und hatte wie oben schon erwähnt, zum Redaktionsschluss immer noch kein Internet.
Andere Internetanbieter haben dagegen gezeigt, dass es auch anders gehen kann. Vor allem die beiden führenden Kabelnetzbetreiber sorgten für einen verhältnismäßig schnellen Anschluss. So dauerte es bei Spitzenreiter Unitymedia Kabel BW im Durchschnitt nur acht Tage, bis am Modem das grüne Lämpchen aufleuchtete. Ähnlich sah es auch bei Kabel Deutschland aus, wo der Durchschnitt nur infolge eines einzelnen Ausreißers etwas verzerrt ist (15 Tage). Schnellster DSL-Anbieter war im Übrigen 1&1 mit durchschnittlich 16 Tagen Wartezeit. Beim LTE-Angebot konnte Vodafone zumindest ein wenig das wieder gut machen, was man Kunden beim DSL schuldig blieb. Mit durchschnittlich vier Tagen war Vodafone in diesem Bereich Spitzenreiter.
Techniker erscheint einfach nicht
Hauptgrund für die teils wochenlangen Verzögerungen sind zum einen die Verlässlichkeit der Techniker und zum anderen die Kommunikation zwischen den Unternehmen. Denn egal für welchen Anbieter man sich entscheidet, dass letzte Stück der Leitung, die sogenannte „Letzte Meile“ gehört der Telekom. Die muss dann auch einen Techniker schicken, welcher vom jeweiligen Provider nach Eingang des Auftrags gebucht wird. Erscheint dieser einfach nicht, liegt die Schuld allerdings nicht automatisch bei der Telekom. Überbuchung seitens der Unternehmen oder auch Terminvereinbarungen mit dem Kunden, obwohl diese noch gar nicht sicher sind, können ebenso der Grund sein. Zudem ist immer noch der Anbieter dafür verantwortlich, wann der Anschluss geschaltet wird. Von 38 für den Test geplanten Terminen, kamen letztlich ganze 19 nicht zu Stande. Ein o2-Kunde wartete insgesamt vier Mal auf den Techniker, ehe dieser beim fünften Versuch dann endlich erschien.
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