Breitbandzugänge oft zu langsam17.06.2014
Die Bundesnetzagentur legte kürzlich die Ergebnisse ihrer Messkampagne zur „Dienstequalität von Breitbandzugängen“ vor. Zwar haben sich hinsichtlich der versprochenen Datenübertragungsraten der DSL Anbieter im Vergleich zur Messung im Vorjahr Verbesserungen gezeigt, trotzdem kann das Ergebnis nicht zufriedenstellen.Viele Breitbandzugänge sind weiterhin langsamer als beworben.
Provider bleiben hinter Versprechen zurück
Die Bundesnetzagentur hatte im Rahmen der „Initiative Netzqualität“ Nutzer vom 1. Juli bis 31. Dezember 2013 wiederholt zu einem Speedtest aufgerufen. Kürzlich legte die Bundesnetzagentur die Ergebnisse vor, die im Vergleich zum Vorjahr etwas besser ausfielen. Allerdings wurde auch offensichtlich, dass die DSL Anbieter bei einem Viertel der Internetnutzer nach wie vor weniger als die Hälfte der vereinbarten maximalen Bandbreite liefern.
Insgesamt wurden 153.216 Einzelmessungen ausgewertet. Der zweite Bericht zur Dienstequalität von Breitbandanschlüssen kann somit als repräsentativ gelten.
Die Bundesnetzagentur hatte im zweiten Halbjahr 2012 ihre erste Messkampagne zur Bandbreite durchgeführt. Im Vergleich zu diesen Ergebnissen, die im April 2013 veröffentlicht wurden, sind leichte Verbesserungen erkennbar: So erreichen nun gut 75 Prozent statt wie zuvor 70 Prozent der Nutzer mindestens die Hälfte der mit ihrem Provider vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate.
Bundesnetzagentur will Transparenz
Die geringsten Abweichungen von der im Vertrag zugesicherten maximalen Bandbreite gibt es bei Kabelkunden. Der beste Wert für das Erreichen mindestens der vollen vermarkteten Datenübertragungsrate wurde in der Studie 2013 allerdings mit 41,3 Prozent in der Bandbreitenklasse zwischen 50 und 100 Mbit/s gemessen.
Wie bereits in der Messung von 2012 bleiben auch 2013 Anschlüsse mit Nennbandbreiten von 8 bis 18 Mbit/s am häufigsten hinter den Versprechungen der Provider zurück: Nur 5,4 Prozent der Kunden kamen beim Test in den Genuss der vollen Übertragungsrate. Keine nennenswerten Differenzen zwischen realem Ergebnis und Versprechen der DSL Anbieter gibt es dagegen zwischen Stadt und Land.
Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, unterstrich in einer Mitteilung, dass es erklärtes Ziel sei, über Transparenz Wettbewerb zu schaffen und mit dem Wettbewerb Verbesserungen herbeizuführen. Die Bundesnetzagentur plant daher, parallel zum vorliegenden Entwurf einer Transparenzverordnung ein ständig nutzbares Endkundenmesssystem einzuführen, das sowohl für Fest- als auch für Mobilfunkanschlüsse nutzbar sein soll.
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