Vectoring-Liste startet bald11.06.2014
Am 30. Juli soll der Start der Vectoring-Liste erfolgen. Die Bundesnetzagentur (BNetzA) legte für den Einsatz von VDSL Vectoring im Netz der Deutschen Telekom rechtliche und technische Rahmenbedingungen fest, die der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) vorab einsehen konnte. Trotz einiger Anmerkungen fiel die Kritik des BREKO überwiegend positiv aus.
BNetzA legte Rahmenbedingungen fest
Für den Einsatz von VDSL Vectoring im Netz der Deutschen Telekom hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) nun die rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen festgelegt. Zwar muss der Entscheidungsentwurf noch der EU-Kommission zur Konsultation vorgelegt werden, dennoch tritt er schon jetzt vorläufig in Kraft.
Am 30. Juli soll der Start der Vectoring-Liste, in die sich die Telekommunikationsanbieter mit ihren konkreten Ausbauprojekten eintragen können, erfolgen.
Die Telekom musste zur Führung der Vectoring-Liste eine eigenes Datenschutzkonzept entwickeln, was zum „chancengleichen Vectoring-Ausbau beitragen“ würde, so BREKO-Geschäftsführer Stephan Albers. Wer sich als Erster mit dem Wunsch, einen bestimmten Kabelverzweiger (KVz) auszubauen, in die Vectoring-Liste einträgt, hat diesen für sich reserviert. Allerdings muss dann innerhalb eines Jahres der Ausbau mit der Vectoring-Technik an diesem Standort erfolgen.
Telekom wird kontrolliert
Die BNetzA legte fest, dass die Telekom einen Tag vor der Einführung der Vectoring-Liste ihre vorgesehenen Eintragungen bei der Bundesbehörde einreichen muss. So können nachträgliche Anpassungen besser identifiziert werden. Falls die Telekom anschließend nicht sorgsam mit ihren Eintragungen in die Vectoring-Liste umgeht – also trotz Reservierung den KVz nicht ausbaut – besteht zusätzlich ein Schadenersatzanspruch. Die Höhe dieser Vertragsstrafe beträgt zurzeit 1.000 Euro (netto).
Der BREKO kritisierte u. a. die geringe Höhe des Betrages, die Missbrauch nicht verhindern würde und schlug stattdessen vor, die Höhe der Vertragsstrafe vom Umsatz des jeweiligen Unternehmens abhängig zu machen.
Bewährung in der Praxis
Die Praxis wird letztendlich zeigen, wie alles funktioniert.
BREKO-Präsident Ralf Kleint sagte: „Die von der Bundesnetzagentur festgelegten Regelungen müssen sich nun in der Praxis bewähren. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass VDSL Vectoring technisch und organisatorisch funktionieren wird – und wir unser Investitionsversprechen von 9,1 Milliarden Euro bis zum Jahr 2018 einhalten werden.“
Mit dem Start der Glasfaser-Offensive von BREKO verpflichteten sich die alternativen Netzbetreiber des Verbandes, innerhalb der nächsten vier Jahre bis zu 9,1 Milliarden Euro zu investieren und somit bis zu 11,2 Millionen Anschlüsse mit Bandbreiten von 50 Mbit/s zu versorgen. Diese Größe entspricht etwa 75 Prozent aller Anschlüsse, die sich außerhalb von Ballungszentren befinden.
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