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Digitaler Wandel: Gelingt Deutschland die Aufholjagd?18.03.2016

Zur IT-Messe CeBIT will die Bundesregierung die Initiative beim digitalen Wandel zurückgewinnen. Die Strategie setzt auf mehr Milliarden, Wagniskapital und eine neue Agentur. Die Industrie warnt, mit schlechten Netzen sei „Gefahr im Verzug“.

Hannover – Mit einem milliardenschweren Zehn-Punkte-Plan will die Bundesregierung einen Rückstand Deutschlands beim digitalen Wandel verhindern. Zur „Digitalen Strategie 2025“ von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) gehören ein Fokus auf Glasfaser-Leitungen und der Aufbau einer Digitalagentur als Schaltzentrale. Es gehe darum, „wie wir als Europäer wettbewerbsfähig bleiben in dieser Datengetriebenen Ökonomie“, betonte er bei der CeBIT-Eröffnungsfeier. Auf der IT-Messe warnte die Industrie vor Rückschlägen durch zögerlichen Netzausbau und Fachkräfte-Mangel.

Deutschland drohe massiver Rückstand

Europa sollte das Ziel setzen, in fünf oder zehn Jahren die weltweit leistungsfähigste Infrastruktur zu haben, sagte Gabriel. „Wir sollten keine Angst davor haben, mit den Vereinigten Staaten oder Asien diesen Wettbewerb aufzunehmen.“ Zugleich stehe man erst am Anfang.

Für das CeBIT-Partnerland Schweiz warnte Bundespräsident Johann Schneider-Ammann vor einer Überregulierung. „Denn während wir uns gegen alle möglichen Gefahren absichern, riskieren wir, dass immer mehr Wertschöpfungsketten nach Kalifornien abwandern“, sagte er bei der Eröffnungsfeier. Freiheit sei die Voraussetzung für Kreativität.

Der Industrieverband BDI warnte auf der CeBIT vor einem wirtschaftlichen Rückstand Deutschlands aufgrund des „dramatisch stockenden“ Ausbaus digitaler Netze. Es sei „Gefahr im Verzug“, sagte BDI-Präsident Ulrich Grillo. „Unser Land ist von einer hochleistungsfähigen digitalen Infrastruktur weit entfernt.“

100 Milliarden Euro gefordert

Auch aus Sicht des Wirtschaftsministeriums darf es nicht bei dem Ziel bleiben, Internet-Anschlüsse auf eine Geschwindigkeit von 50 Megabit pro Sekunde auszubauen. Bis zum Jahr 2025 müsse ein Gigabit-Glasfasernetz stehen, geht aus dem Strategiepapier hervor.

Mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von elf Megabit pro Sekunde surfe man in Deutschland gerade einmal halb so schnell wie in Südkorea, kritisierte Vodafone-Deutschlandchef Hannes Ametsreiter. „Deutschlands digitale Zukunft wird nicht auf dem Kupferdraht entschieden, sondern mit der gigabitschnellen Glasfaser.“

Die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur bis 2025 werden auf hundert Milliarden Euro beziffert. Diese sollten aus Sicht des Ministeriums vor allem von privaten Investoren kommen. Vorgeschlagen wird aber auch ein Investitionsfonds von rund zehn Milliarden Euro für Netze im ländlichen Raum. Damit mehr Wagniskapital in junge Firmen fließt, sollen die Rahmenbedingungen verbessert werden.

5G als Hoffnungsträger

Zur Digitalisierung gehören unter anderem die Vernetzung von Maschinen und Alltagsgegenständen, die Auswertung ihrer Daten und daraus entstehende neue Geschäftsmodelle. Europa stehe erst am Anfang juristischer Debatten, die sich aus dem Wandel ergäben, betonte EU-Digitalkommissar Günther Oettinger in Hannover.

Mehr Gewicht im Tech-Geschäft kann Deutschland die nächste schnelle Datenfunk-Generation 5G bringen. „Wir haben als Standort Deutschland in der Informations- und Kommunikations-Technologie weitgehend verloren“, sagte Bruno Jacobfeuerborn, VDE-Präsident und zugleich Technik-Chef der Deutschen Telekom. „Jetzt bietet sich die einmalige Chance, das mit 5G zu ändern.“ Ein großer Vorteil sei die Kombination aus Autoindustrie und Erfahrung bei Sensoren.

Die CeBIT startete am Montag und läuft noch bis Freitag. Die Zahl der Aussteller blieb mit 3.300 stabil. Zu den Schwerpunkten in diesem Jahr gehören neue Anwendungen für Unternehmens-IT, Cloud-Dienste, Smartphone-Apps, Sicherheits-Software – aber auch Drohnen, 3D-Druck und maschinelles Lernen.

Wichtige Highlights der CeBIT zeigt das folgende Video:

Quelle: YouTube/PC-WELT

Text: dpa/pvg

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